Die gelbe Knorpelkirsche oder die große Prinzessinkirsche – wertvolle Raritäten sollen in Markersdorf bald wieder zu Hause sein!
Das Mostviertel ist ohne Obstbäume nicht denkbar. Mit seinem milden Klima, den vielfältigen Lebensräumen zwischen Donau und Voralpen und durch seine kontrastreiche Landschaft ist das Mostviertel ein Naturraum, der über hunderte von Jahren von ausgedehnten Streuobstwiesen rund um Gehöfte und Gemeinden geprägt worden ist.
Doch Siedlungsbau und industrielle Landwirtschaft haben nicht nur in Markersdorf der Natur zugesetzt. Obstbaumfluren wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer weiter zugunsten von breiteren Straßen, großflächigen Äckern und „pflegeleichten” Koniferen zurückgedrängt. Mit jedem verschwundenen Obstbaum ist auch das Zwitschern der Vögel und das Summen der Bienen in Markersdorf-Haindorf leiser geworden.
So könnte es gehen:
Mit der Obstbaumoffensive „Blühende Gemeinde – neue Bäume für Markersdorf“ wollen die Grünen Markersdorf an die einst „blühende“ Vergangenheit unserer Heimat anknüpfen und Obstbäume wieder neu im Gemeindegebiet pflanzen.
Ganz bewusst werden die Bäume dabei im öffentlichen Raum, d.h. an Straßen und Plätzen und auf Gemeindegrundstücken gesetzt. Denn die neuen Bäume sollen allen Markersdorfer und Markersdorferinnen gehören – also auch jenen, die nicht über einen eigenen Garten verfügen.
Fruchttragende Obstbäume im öffentlichen Raum haben eine vielfältige Funktion: Sie schauen schön aus, sie schaffen augenfreundlichen Grünraum, sie sind Spielraum und sie dienen der Erholung. Die Bäume liefern in einer entfremdeten Welt sinnvolle Bezugspunkte im Hinblick auf unsere heimische Nahrungsmittelproduktion. Zudem ist das Verzehren ihrer Früchte einfach gesund und macht Spaß.
Schließlich sind Bäume im Gemeindegebiet effektive Schattenspender – in einer Zeit des Klimawandels, in der uns immer mehr schier unerträglich heiße Sommertage erwarten, ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Alte Obstbaumsorten – Eldorado für viele Vogelarten
Bei den Neupflanzungen wird auch auf die Sortenvielfalt geachtet: Die neuen Bäume verteilen sich auf verschiedenste Obstbaumsorten – darunter sowohl bekannte als auch seltene Namen, etwa die gelbe Knorpelkirsche oder die große Prinzessinkirsche.
Wertvolle Obstbaumsorten mit klingenden Namen wie roter Herbstkalvill (Apfel), Graf Althans Ringlotte oder Holubs Zuckeraprikose beleben das Gemeindegebiet mit einer fast unglaublichen Anzahl unterschiedlicher Tiernützlingen. Auf einem einzigen Obstbaum leben hunderte verschiedene Kleintierarten. Insekten, Spinnen und andere Kleintiere sind Nahrung für zahlreiche Vögel, wie z.B. der Grünspecht oder der Gartenrotschwanz, die in den zahlreichen Obstbäumen brüten.
Wir sind überzeugt:
Die Aufwertung des Gemeindegebietes mit neuen einheimischen Obstbäumen wird uns auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel, lebenswerteste Gemeinde in Pielachtal zu werden, ein gutes Stück voranbringen.